Fastentuch (2018)
Menschwerdung Christi: Gott hat sich sehr klein gemacht – ich habe Jesus nicht groß, sondern viel kleiner gemalt.
Darstellung Christi: Jeder Mensch hat ein anderes Jesusbild – vielfach geprägt durch Künstler oder durch das Turiner Grabtuch. Durch die Farbe weiß kann sich jeder sein Christus-Bild hineinprojizieren – auch mein unmittelbarer Nächste, Fremde, Flüchtling, Nachbar kann sein Antlitz tragen.
Jesus wurde seiner Kleider beraubt: Auf diesem Fasten-Tuch gibt es kein Lendentuch – ich habe aber auch keinen Geschlechtsteil gemalt. Jesus ist als Mensch zu uns gekommen, das beinhaltet Mann und Frau! Es ist dadurch möglich sich nun auch die weibliche Seite des Körpers Jesu vorzustellen – mit allen Hautfarben, leidend, schmerzhaft verkrampft, aber auch die Hände ausbreitend um uns in Liebe zu umarmen, obwohl wir ihm dieses Leiden mit unseren Verfehlungen zugefügt haben.
Von Jesus geht ein Leuchten aus, das bis zum Rand des Tuches hin in der Dunkelheit verliert, aber von dort auch sichtbar sein wird. Dort wo man viele Kreuze sehen kann – wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
Wir sollten auch unser, für uns bestimmtes Kreuz aufnehmen. Kommen wir nur zu ihm ins Licht, wenn wir Sorgen und Nöte haben (Not lehrt Beten) – sollten wir nicht vergessen, uns nicht auch vermehrt bedanken für unser schönes Leben?